3 Jaguar F1

  • 3 Jaguar F1

Anlässlich eines Anstandsbesuches beim Jaguar Heritage Trust klagte uns der Kurator Tony O’Keeffe sein Leid, dass er 33 Jaguar F1 Autos zu verkaufen hätte. Wie denn das, fragten wir.

 

Lange sei nicht klar gewesen wem die alten Jaguar F1 Rennwagen von 2000 bis 2005 wirklich gehörten. Der Mutterfirma Ford? Dem Hauptsponsor HSBC? Dem Käufer des Rennstalls, Red Bull? Jaguar Cars Ltd., Jaguar Daimler Heritage Trust? Die weise Entscheidung war, dass man sie dem kommerziellen Arm des Jaguar Trusts überhändigte und er sich die bedeutensten Wagen aussuchen solle und den Rest veräussere.

 

Natürlich wollten wir auch einen haben! Die Chance unseres Lebens ein F1 Auto zu besitzen. Tony hätte aber keine Zeit, wir sollen in zwei Wochen wieder kommen. Das fanden wir inkonvenient, aber was macht man nicht alles für ein F1 Wagen. Also flogen wir zwei Wochen später nochmals nach England. Nun bekamen wir eine Liste vorgelegt, auf der eigentlich alle Autos verkauft, reserviert oder zum behalten waren. Nicht wirklich beeindruckend. Nun wo wir aber mal in England waren, analysierten wir die Liste genau und entdeckten, dass eine interessante Kombination noch frei war. Eddie Irvines 2. Wagen der Saison, der T-car der Saison 2000 und ein Show Car, das sind die Autos, die man manchmal an Ausstellungen oder in Einkaufszentren oder so zu sehen bekommt. Zwar aus originalen Teilen gebaut, aber entweder Ausschuss oder dann nicht für den Einsatz sondern nur für Shows hergestellt.

 

Der T-car lebte in der Donnington F1 Ausstellung, also mussten wir den Wagen uns dort noch ansehen gehen. Er war gut, sehr gut sogar, denn ausser einigen Aero-Tests und der legendären Fahrt durch New York hatte er nie wirklich zu arbeiten. Wichtig für uns auch, er hatte eine Nase! Denn einer der Mängel der 33 Wagen, die zu verkaufen waren, war, dass an allen die Nasen und auch die Lenkräder fehlten, abgesehen von den Motoren, die geleast waren und daher fehlten und allen ECU’s. Kurz jeder einzelne Wagen hatte noch einen langen Weg vor sich, wieder einmal aus eigener Kraft sich auf einer Rennstrecke zu bewegen. Mit diesem Dreierpäckli beschlossen wir einen Deal. Nun die Frage wie die drei Autos in die Schweiz zu bringen sind. Am Schluss kamen wir trotz der geringen Gesamtlast von kaum mehr als einer Tonne zum Schluss einen Auflieger aus der Schweiz zum sagenumwobenen Sandy Lane Lagerhaus in Coventry zu bestellen.

 

Das Verladen war keine grosse Sache, ausser, dass es schneite, für den Schweizer LKW Fahrer kein Problem. Für jemand anderes aber schon und das kam so: Wir hörten, dass die Livery des R1 von Ian Callum stammte. Also baten wir ihn die drei Wagen zu signieren. Nun musste er also vom Entwicklungszentrum in Whitley auf die andere Seite von Coventry mit seinem brandneuen F-Type mit 550 PS im Schneegestöber fahren. Es sei unterhaltsam gewesen meinte der gebürtige Schotte.

 

In der Schweiz angekommen machten wir beim Show Car noch eine sympathische Entdeckung. Unter dem Sitz entdeckten wir Servietten vom Catering des Autosalons. Also muss unser Wagen der Wagen gewesen sein, der in der Livery eines R5 an der Wand über dem Messestand von Jaguar hing. Typisch übrigens, dass zwar die Livery korrekt ist, die Carrosserie aber von einem älteren oder viel älteren Jahrgang stammt. Merken tut das niemand. Anhand der einzigen Nase vom T-Car, dem R1-02, stellten wir zwei weitere her um unsere Schätze wieder richtig aussehen zu lassen. Dann mussten wir festzustellen, dass ein F1 Wagen viel mehr Platz benötigt als ein „normaler“ Jaguar. Also trennten wir uns schweren Herzens vom Show Car und vom Irvine Wagen und träumen immer noch unseren R1 gelegentlich zum Laufen zu bringen.

 

Über uns

« zurück

Dönni Classic Car AG
Dorfstrasse 36
CH-6265 Roggliswil

 

  +41 62 754 19 29

  info@jaguarclassic.ch

 

  

  

 

+41 62 754 19 29 E-Mail Whats App